Lebzelterhaus und Gründungsgeschichte HiPP

„Mit Gott“ – mit diesem Eintrag auf der ersten Seite beginnen sämtliche Geschäfts- und Tagebücher  meines Großvaters Joseph Hipp. Das in diesen beiden Worten ausgedrückte Gottvertrauen zieht sich durch das gesamte gemeinsame Leben meiner Großeltern, von der ersten, heimlichen Romanze, die zur großen Liebe wurde, bis zur Übernahme des Lebzelterhauses in Pfaffenhofen und Gründung einer eigenen Familie.
Basierend auf die lückenlos vorhandenen Unterlagen, erzähle ich die Geschichte meiner Vorfahren, die von Arbeiten geprägt waren, die durch die historische Zunftordnung der Lebzelter und dem neuen Beruf des Konditors, von den Kunden erwartet wurden. Und wie sich das traditionsreiche Lebzelterhaus zum heutigen „Haus Hipp“ entwickelte, einem klassischen Konditorei-Café mit „Feinsten Genüssen“.
Mit Fleiß und Geschäftssinn stärkte Marie ihrem Ehemann Joseph den Rücken, der von einer großen Idee beseelt war. Er wollte in einer Zeit mit erschreckend hoher Kindersterblichkeit den Kleinen in ihren ersten Lebensjahren bessere Startbedingungen ermöglichen und entwickelte zu diesem Zweck ein nahrhaftes Kinder-Zwieback-Mehl. Aus privaten Briefen und aus den akkurat geführten Geschäftsunterlagen erfahren wir von den ersten freudigen Versuchen, damit auf dem Markt Fuß zu fassen, von herben Rückschlägen, vom festen Glauben an das eigene Produkt, von innovativen Vermarktungsstrategien und vom wirtschaftlichen Durchhaltevermögen, das in der Person des Sohnes Georg in der zweiten Generation zum Durchbruch führte. Es ist nicht die Erfolgsgeschichte eines einsamen Helden, sondern die Geschichte einer Familie, die zusammenhielt ─ und deren Bemühungen schließlich mit Erfolg belohnt wurden.